Nach oben scrollen
© 2019, adribo Academy     |     urid

Eine gute Mediation – vier Selbstverständlichkeiten für den Weg zum Erfolg!

Am Ende einer Mediation in einer erbrechtlichen Angelegenheit mit Mutter, Sohn und Tochter waren sich die Parteien einig: „Das war eine gute Mediation.
Auf Nachfrage – wie sie das denn meinten – ergänzten sie: „Es war eine angenehme Atmosphäre, das Verfahren wurde professionell durchgeführt. Wir fühlten uns angenommen, gehört und fair behandelt. Und gut vorbereitet, was auf uns zukommen würde.

Das klingt alles so einleuchtend und überzeugend – doch was sagt es über eine gute Mediation? Scheinbare Selbstverständlichkeiten, Kleinigkeiten, die in jeder Mediationsausbildung gelehrt werden: Professionalität, Beziehungsaufbau, Fairness, Vorbereitung.

Doch leider wird viel zu oft diesen Selbstverständlichkeiten in der tägliche Praxis nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt – und Mediatoren und Mediatorinnen wundern sich, dass das Verfahren sich nicht so entwickelt, wie von ihnen erhofft.

Dabei sind es im Wesentlichen nur vier Dinge, die zu beachten sind:

  • Zunächst einmal gilt es ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Medianden aufzubauen!
    Wenn schon Misstrauen gegenüber der anderen Konfliktpartei besteht, dann ist es für Medianden umso wichtiger, dass ein Dritter anwesend ist, dem sie vertrauen können. Der Beziehungsaufbau zwischen Mediator und Medianden ist jedoch oft nur in kleinen Schritten und durch freundliche Zeichen und Gesten zu erreichen. Stets aber muss sich der Mediand darauf verlassen können, dass vertraulich Geäußertes entsprechend behandelt wird, dass der Mediator dafür Sorge trägt, dass keine der Konfliktparteien ihr Gesicht verliert und dass er ein Menschenfreund und keine Menschenfeind ist. Sie erinnern sich – die berühmten vier M: „Mediatoren müssen Menschen mögen.“
  • Für ein ausgewogenes und angenehmes Setting, oder anders formuliert: eine anregende Mediationsatmosphäre sorgen!
    Dessen Bedeutung wird viel zu oft unterschätzt. Denn auch hier sind es regelmäßig nur Kleinigkeiten, auf die zu achten ist: Das sind einmal die Sitzgelegenheiten (zu hoch, zu tief, zu weich, zu hart, zu nah, zu fern), der Tisch (zu groß, zu klein, zu eckig, zu lang, zu hoch), die Beleuchtung (zu hell, zu dunkel, zu kaltes Licht, blendende Sonne), die Raumtemperatur (zu kalt, zu warm, zugig, verbrauchte Luft), Erfrischungen (Wasser immer, Kaffee / Tee vielleicht, Keks und Schokolade stets) und Sonstiges (Kleenex, Blumen, Schreibpapier und Stifte).Was gibt es Schlimmeres als einen angemieteten Mediationsraum, dessen kahlen Wände in ein grelles Licht getaucht sind, der runtergekühlt ist, dessen Tisch sich als viel zu groß erweist und dessen Stühle hart und unbequem sind? Gerade die Raumtemperatur wird vielfach unterschätzt: Amerikanische Untersuchungen zeigen, dass angenehme Raumtemperaturen die soziale Nähe der Medianden zueinander begünstigen, eine konkrete Sprache hervorbringen und den Blick auf die Gemeinsamkeiten erleichtert.
  • Sich einer präzisen Sprache, einer klaren Ansprache bedienen – was mithin stets ein aktives Zuhören voraussetzt!
    Die Sprache ist das zentrale Arbeitsinstrument der Mediatoren und Mediatorinnen . Sie müssen sie zielgerichtet einsetzen: Fragen klar formulieren und Zeit für Antworten einräumen. Beobachten und zuhören, dann fragen. Wiederum beobachten, die Antwort abwarten und zuhören, dann erneut fragen.
  • Und schließlich die Medianden angemessen auf die Mediation vorbereiten!
    Nicht im Sinne einer allumfassenden Aufklärung über Methoden, Grundlagen und Prinzipien, sondern im Sinne einer konkreten Erläuterung über das, was auf sie zukommen wird und was sie zu erwarten haben, wer ggf. noch zu beteiligen ist und wie lange alles dauern wird.

 

Wer diese einfachen Dinge beherzigt und umsetzt, hat die entscheidenden Weichen für ein erfolgreiches Mediationsverfahren gestellt – und kann fast immer sicher sein, dass es ihm die Medianden am Ende des Verfahrens danken werden – mit einfachen Worten „Es war eine gute Mediation!“

Mediatorinnen und Mediatoren, die längere Zeit im Bereich des Konfliktmanagements nicht mehr gearbeitet haben, bei denen nicht mehr alle Ausbildungsinhalte präsent sind oder die sich über Neuerungen informieren möchten, können sich in einer auf vier Stunden angelegten Fortbildung bei adribo ACADEMY auf aktuellen Stand bringen.

Die Veranstaltung mit dem Titel
„Update Mediation: Auffrischung und neue Wege“
wird in Frankfurt am Main am 26. November 2019 von 17:00 bis 21:00 Uhr angeboten. Die Teilnahmegebühr beträgt 180.- Euro zzgl. MwSt (mithin 214,20 Euro).

Anmeldungen unter adribo Academy.

Ähnliche Beiträge